Nidwaldner Jäger-Originale

Fell Bärt (1940-2011)

Albert Mathis war ein Pionier. Noch heute verkörpert er die Entwicklung der Bannalp wie kein anderer. Erst war er im Kollegi Engelberg, danach absolvierte er ein landwirtschaftliches Lehrjahr. Zu seiner Berufung kam er über den Seilbahnbau, dessen Handwerk er «bei s‘Schmieden» (Niederberger Seilbahnen) erlernte. Und wo er sich am wohlsten fühlte? Das erkennt man am Edelweiss in seinem Mundwinkel: Hoch oben «uf dä Wouästeck».

Bodä Hans (1904–1998)

Hans Amstad aus Beckenried hatte eine robuste Gesundheit, die ihn fast das ganze 20ste Jahrhundert erleben liess. Noch mit 88 Jahren konnte er auf die Hochjagd gehen und alle drei Gämsen, die dem Jäger damals zugesprochen waren, erlegen. Zwei Jahre später gelang ihm sein letzter Abschuss, ein prächtiger 6er Rehbock. Ein wahrlich erfülltes Jägerleben, das der Landwirt, Älpler, Moster und Brenner seines nennen konnte.

Hasli Wysi (Jg. 1930)

Alois Blättler ist das lebende Beispiel für ein Jägeroriginal. 61 Jahre ging der Baum von einem Mann am Pilatus z‘Jagd. Mit seiner Grösse war er prädestiniert fürs Schwingen, was ihm aber nach einer Armverletzung verwehrt blieb. Umso mehr engagierte er sich für den Jägerverein. Und beruich? Da sorgte er immer rechtzeitig für Nachschub, wenn in den Beizen das Eichhof auszugehen drohte.

Hof Neldi 1912–1980

Die Ausbildung zum Veterinär vor Augen, wurde Arnold Odermatt im dritten Kollegijahr und nach dem Ableben seines Vaters berufen, den heimischen Landwirtschaftsbetrieb zu übernehmen und die Röhrenfabrikation weiterzuführen. Zu allem wurde er Dallenwiler Gemeindepräsident und Nidwaldner Landrat. Doch die Zeit für die herbstliche Jagd, wo ihn oft einer seiner Schwyzer Niederlaufhunde begleitete, liess er sich dennoch nie nehmen.

Xandi Scheuber (1874–1942)

Alexander Scheuber war ein Kraftmensch. Nachdem seine Frau Theresia 1921 gestorben war, zog es ihn hinauf ins Bründli. Dort hauste er in einer notdürftigen Hütte und später im jetzigen alten Bründli-Hüttli. Mit Fleisch konnte er sich als guter Schütze und Jäger selber versorgen. Alles andere holte er jeweils samstags im AllwegLaden. Zeitweise arbeitete er als Holzer oder band «Staudenpuscheln» und im Winter machte er Kontrollgänge als Brandwache auf dem Stanserhorn.

Härd Jost (1921–1982)

Jost Waser war ein Holzer alter Schule, der den Aufwand nicht scheute, auch die entferntesten Tannen am Buochserberg zu schlagen. Unverkennbar sind seine athletische Gestalt und der lange Bart, aus dessen Mitte bei näherer Betrachtung nur allzu gerne eine Pfeife hervorschielte und das auch auf der Jagd, wo keine Gämse vor ihm sicher war.